Was bisher geschah:
München. Eine Stadt zwischen Weißwurst, Weltpolitik und Wahnsinn.
Karin Münchinger, Polizistin mit Vergangenheit, alleinerziehende Mutter, Spezialistin für die Grauzonen des Rechts und inoffiziell bekannt als „Problempony“, kämpft sich durch ein Dickicht aus politischen Intrigen, absurden Ermittlungen und privaten Abgründen.
Nach ihrer Rückkehr in den Dienst wird Karin zur Schlüsselfigur der Abteilung für politisch motivierte Delikte – „PolMot“ –, einem Münchner Sonderdezernat, das selbst nicht genau weiß, ob es Karikatur oder Katastrophe ist.
Sie ermittelt:
- gegen Thermomix-Schneeballsysteme,
- gegen rechte Chatgruppen im Glockenbachviertel,
- gegen einen Erbschleicherring im queeren Seniorenheim,
- gegen Nazi-V-Männer im Fasching,
- gegen einen Pferdebetrug auf einem bayerischen Gestüt,
- und zwischendurch gegen ihre eigene Erschöpfung.
Unterstützt wird sie von Kriminalrat Dr. Faltermeier, einem resignierten Veteranen des Münchner Polizeiapparats, der seine Karriere vor allem durch zynische Gelassenheit gerettet hat. Und von Rico, einem loyalen Kollegen mit Hang zur digitalen Aufrüstung und einer Vorliebe für Undercover-Einsätze in fragwürdigen Outfits. Ab und an hilft auch der Hund ihres Nachbarn mit: Uwe, eine Promenadenmischung mit Darmproblemen. Karin ist alleinerziehend: Ihr Sohn Kevynn zockt sich mit seinen 12 Jahren neben der Schule derweil durchs Leben, Fortnite, Carlo-Colucci-Pullover, dubiose Freunde wie Yusuf4Real.
Ihre Gegner?
Der Staatsapparat selbst.
Denn je tiefer Karin gräbt, desto klarer wird: Die wahren Gefahren lauern nicht an den Rändern, sondern in der Mitte der Macht.
Ein Bilderberg-Treffen am Genfer See, ein Finanzskandal um die Firma NOVANTA, ein inszenierter Neonazi-Showdown in Moosach, ein Schrottplatz in Allach, ein Fall um Oligarchenkunst und ein mysteriöser Snowboardjacken-Deal – all das verwebt sich zu einem Netz aus Korruption, Heuchelei und staatlich geduldeter Scheinheiligkeit.
Zuletzt stolperte Karin über den Fall „8,88 €“ – eine bayerische Metzgerei, die wegen eines vermeintlich rechtsradikalen Preises ins Visier der Staatsanwaltschaft geriet. Eine Hausdurchsuchung, ein Fernsehschnitzel und ein Jesuiten-Professor später stellt sich heraus: Die größte Gefahr ist nicht der Metzger, sondern die Zahlenmagie, die Bürokratie – und vielleicht das eigene Spiegelbild.
Karin ahnt langsam, dass sie längst Teil eines Spiels geworden ist, dessen Regeln nicht mehr von Gesetzen, sondern von Schlagzeilen bestimmt werden.
Und während draußen die Sommerpause beginnt, sitzt sie abends gerne auf ihrem Balkon in der Hauzenbergerstraße, mit einer Winston-Zigarette, einem Glas Weißwein oder einem Jim Beam – und fragt sich, ob Metzgerin vielleicht doch der bessere Beruf gewesen wäre.
DISCLAIMER:
Hinweis zur Fiktionalität und satirischen Natur dieses Werkes
Bei dem vorliegenden Text “Problempony-Blues” handelt es sich um ein literarisches und satirisches Werk. Sämtliche darin vorkommenden Personen, Handlungen, Institutionen, Dialoge, Behördenversagern, Fahrzeugkennzeichen, Getränkemarken, Hundetypen und Frisuren sind frei erfunden oder künstlerisch überzeichnet. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, realen Einrichtungen oder tatsächlichen Vorkommnissen sind rein zufällig oder im Rahmen der satirisch-künstlerischen Freiheit nach Art. 5 Abs. 3 GG geschützt. Manchmal sind sie auch pure piesackende Absicht. Aber das ist auch schon wurscht, da kamma nix machn.
Insbesondere:
Die Figuren von Polizisten, Staatsanwälten, Hunden etc. sind fiktiv und stehen in keinem Zusammenhang mit etwaigen real existierenden Juristen und Staatsdienern ähnlichen Namens. Echt vorkommende Fälle sind klar recherchiert und künstlerisch aufgearbeitet.
Begriffe wie „MILFHUNTER-Saab“, „Remoulade statt Remigration“ oder „Falafelverhör“ sind satirisch überzeichnete Stilmittel und keine Tatsachenbehauptungen.
Diese Publikation erhebt keinen Anspruch auf juristische Richtigkeit, moralische Vollständigkeit oder politische Ausgewogenheit. Sie ist eine ästhetisch motivierte Entgleisung mit Erkenntnisambition.
Kunst darf das. (BVerfG, Beschluss vom 17.07.2015 – 1 BvR 482/13)
Rechtliche Hinweise, Unterlassungsersuchen oder freundliche Briefe sind bitte in doppelter Ausführung an die Dienststelle „Kommissariat für semantische Vergehen und syntaktische Verstöße (KSVS)“ zu richten. Eine Antwort erfolgt binnen 99 Werktagen – sofern das Pony nicht lahmt, also so unter uns: vielleicht.
Mit verbindlichster Ergebenheit – Das Ministerium für Memeangelegenheiten, Ironie und fortgeschrittene Staatsfragilität (i. G.)
Problempony Blues
Vorwort
München. Irgendwo zwischen Ministerium und Milchkaffee. Zwischen Polizeiwache, Proletenviertel und Palais.
Zwischen Amtsschimmel und abhörsicherem Konferenzraum.
Hier spielt dieser Roman.
Problempony Blues ist keine Chronik – und doch basiert alles auf Wirklichkeit.
Es ist keine Anklage – es erhebt die Stimme.
Es ist keine Verschwörung – es beschreibt Strukturen, die lieber nicht beschrieben würden.
Ich habe diesen Roman geschrieben, weil ich zu viele Protokolle gesehen habe, in denen das Entscheidende fehlte.
Zu viele Deals, die Schweinereien zudecken sollten.
Zu viele Menschen, die an der Bürokratie zerbrechen – und zu wenige, die den Mut haben, das zu erzählen.
Die Heldin dieses Romans – Karin Münchinger – ist frei erfunden.
Aber ihre Zweifel sind echt. Ihre Wut ist echt. Ihr Humor ist echt.
Sie steht exemplarisch für viele:
Beamte im Zwielicht, Mütter mit wackeliger Haltung, Ermittler an der Kante – die manchmal lügen und betrügen, um weiterzukommen, und manchmal doch gerade bleiben.
Karin, versteckt hinter ihrem Problempony, glaubt an den Staat.
Und genau deshalb beginnt sie, ihn zu hinterfragen.
In einer Zeit, in der sich der Rechtsstaat oft hinter Paragraphen versteckt, der zweite Teil des Gesetzes gerne „vergessen“ wird und der moralische Kompass durch Fördergelder ersetzt wird, braucht es Geschichten, die unbequem sind.
Geschichten, die keine Angst haben, satirisch zu überzeichnen – dort, wo der Ernst des Lebens längst zur Groteske geworden ist.
Dieser Roman ist eine Hommage –
an das Unangepasste.
An die Zweifler mit einem Rest an Rückgrat.
An den gesunden Menschenverstand, der allzu oft durch Schwafelei und „Wissenschaft“ überwischt wird.
Und an all jene, die – trotz allem – noch an Aufklärung glauben.
Und wenn Sie sich am Ende fragen, ob das alles wirklich so passiert ist –
dann haben Sie ihn richtig gelesen.
Christoph von Gamm
München, im Juni 2025
Prolog
Was macht die grundgute Kommissarin Karin mit dem Problempony?
Sie trägt ihn wie ein Banner.
Ein Haarmanifest gegen Ignoranz, Mittelmäßigkeit und Männer, die behaupten, „sie hätten das alles auch durchgemacht“.
Und natürlich gegen Nazis.
Denn Karin M. – Nachname Münchinger – wollte schon immer Nazis jagen. Münchinger, wie der Monaco Franze.
Es war eine Art Erbschuld, die sie mit sich herumtrug wie einen geheimen Impfpass gegen Verdrängung.
Ihr Opa – offiziell „in der Verwaltung“ – war bei der SS.
Karin weiß das.
Sie hat mit 16 alle Dokumente gelesen, die der Vater immer in der untersten Schublade aufbewahrt hatte. Und sie fand seinen schwarzen Ledermantel. Er hatte unten Blutspuren. Rostbraun, immer noch.
Seitdem steht für sie fest: Nie wieder soll einer wie Opa einfach so durchkommen.
Also ist sie zur Polizei.
„Nicht aus Liebe zur Ordnung, sondern aus Liebe zur Gerechtigkeit“, wie sie in ihrem Bewerbungsgespräch sagte.
Und dann wurde sie Kommissarin. In Giesing.
Nicht München-Süd oder gar Maxvorstadt – nein, ganz unten.
Dort, wo Realität nicht diskutiert, sondern überlebt wird.
Der Pony – einst modischer Versuch einer feministischen Anne Will – ist heute windschiefe Ideologie in Keratinform.
Ein bisschen Che Guevara, ein bisschen Friseurnotstand.
Karin weiß, dass der Pony nicht sitzt.
Aber das tut in ihrem Leben kaum etwas.
Der Ex-Mann hat längst ein Reihenhaus, das aussieht, wie sie sich ihr Leben mal vorgestellt hatte.
Mit Carport, Terrassendielen und Schwiegermutter, die auf Enkel aufpasst.
Kevynn – ihr Sohn, elf, leicht verwahrlost, digital überernährt – lebt zwischen Pausenhof-Krieg und YouTube-Traum.
Er nennt ihre Frisur „Alman Battle Mode“.
Karin lacht.
Manchmal.
Am schlimmsten sind die Mittwochabende.
Da ist sie nicht im Dienst. Und hat Zeit.
Zeit, um zu denken. Zeit, um zu trinken.
Zeit, um dem Pony gut zuzureden, dass er morgen bitte einfach nur hängt – ohne politischen Subtext.
Manchmal gelingt es.
Meistens nicht.
Aber sie bleibt standhaft.
Auch wenn der Sohn sich zum Geburtstag einen Carlo Colucci-Pullover wünscht und sein bester Freund „Yusuf4Real“ werden will.
Auch wenn sie morgens mit pochendem Kopf und schiefem Pony ins Bad taumelt, den Spiegel ignoriert und sich stattdessen mit kaltem Wasser ins Gesicht klatscht.
Dann sagt sie sich:
„Du bist Karin.
Du jagst Nazis.
Du hast ein Problempony.
Aber wenigstens hast du kein Reihenhaus.“
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