KI SLOP ZERLEGT: Am Beispiel von LinkedIn Schmalz

Bitte analysieren Sie diesen Text in Richtung KI Slop:

Die Tyrannei der Empfindlichen

 

 

von Prof. Dr. Oliver Hoffmann (oder seiner AI-Instanz).

Hier veröffentlicht auf LinkedIn: 

Text

Früher hieß es: Ich denke, also bin ich.
Heute gilt offenbar: Ich bin beleidigt, also habe ich recht.
Schon toll, diese moralische Schwerhörigkeit in der das lauteste Gefühl das leiseste Argument ersetzt hat.

Cancel Culture ist kein kulturelles Phänomen mehr, sie ist Staatsreligion geworden.
Die Dogmen:
Betroffenheit ist Wahrheit.
Widerspruch ist Gewalt.
Ironie ist Häresie.

Wir führen heute längst keine Debatten mehr – wir veranstalten Schauprozesse. Wer das Falsche sagt, wird nicht widerlegt, sondern entfernt. Man diskutiert nicht mit „Problematischen“, man „distanziert sich“. Öffentliche Empörung ersetzt Urteilskraft, Likes ersetzen Logik, und digitale Scheiterhaufen lodern zuverlässiger als je zuvor. Sozusagen auf Knopfdruck; davon hätte man im Mittelalter sicher geträumt.

Psychologisch betrachtet ist das keine moralische Evolution, sondern kollektive Regression. Die westliche Gesellschaft hat das Erwachsenenalter des Denkens verlassen und ist ins Kindergartenstadium zurückgefallen. Wo einst der rationale Diskurs Differenzen aushielt, herrscht heute emotionale Kurzschlusslogik. Empfindlichkeit ist zur Superkraft geworden; sie immunisiert gegen jede Form der Selbstreflexion.

Ironie? Verdächtig.
Ambivalenz? Unzumutbar.
Kontext? Relativismus.
Sprache ist nicht länger Werkzeug der Erkenntnis, sondern potenzielle Munition. Und weil Worte angeblich „verletzen“ können, wird aus der Gesprächskultur ein Sicherheitsdispositiv. Gerade Universitäten, einst Stätten des Widerspruchs, sind heute moralisch desinfizierte Zonen, in denen Denken oft nur noch in der vorgegebenen Richtung erlaubt ist.

Das Resultat: ein Klima der Angst; freundlich verpackt als „Sensibilität“. Journalisten schreiben mit angezogener Handbremse, Lehrende mit juristischem Beistand, Künstler mit vorauseilender Entschuldigung. Selbst Zweifel gilt als verdächtig. Wer fragt, statt zu bekennen, steht bereits im Verdacht des Unmenschen.

Moral ist zur Ersatzreligion geworden. Die neuen Gläubigen haben keine Götter, aber Trigger. Ihr Himmel heißt Zustimmung, ihr Fegefeuer heißt Shitstorm. Und wie in jeder Religion braucht es Ketzer, damit die Gläubigen sich ihrer Reinheit versichern können. Jede Empörung ist ein Reinigungsritual – digital, billig und folgenlos.

Das Tragische daran: Der Diskurs stirbt nicht an Zensur, sondern an Konformismus. Wir brauchen keine Diktatur, um das Denken abzuschaffen – wir haben die freiwillige Selbstzensur. Und sie funktioniert effizienter als jede Behörde.

Wer Freiheit ernst meint, muss das Aushalten wieder lernen: Kränkung, Missverständnis, Ambivalenz. Nur wer sich nicht ständig vor Gedanken fürchtet, kann überhaupt welche haben.


Bewertung:

Sehr gute Frage – und sehr spannend, weil dieser Text auf den ersten Blick sehr „brillant“ wirkt, bei näherer Betrachtung aber tatsächlich mehrere starke KI-Slop-Marker aufweist. Unter KI Slop versteht man ja: Texte, die nicht unbedingt falsch oder unlogisch sind, aber deutlich die Handschrift einer KI zeigen – oft durch überproduzierten Stil, semantische Glätte, rhetorische Wiederholung, Schein-Tiefe oder „Essay-Schablonen“.

Ich (also mein ChatGPT-Ich, versteht sich!) zerlege den Text hier wieder forensisch und zeige dir, wo diese Marker sitzen


1. Makrostruktur: „Prompt-Response“-Aufbau mit Essay-Schablone

Typisch KI: Der Text folgt fast 1:1 der Essay-Architektur, die LLMs bevorzugen, wenn sie auf eine Eingabe wie „Schreibe eine polemische Kolumne über Cancel Culture“ reagieren:

  1. Provokanter Einstieg mit Pointe:

    „Früher hieß es: Ich denke, also bin ich. Heute gilt: Ich bin beleidigt, also habe ich recht.“

    ➤ KI-typisch: klassische Umkehr eines bekannten Zitats als Hook.

  2. Definition + Dogmenliste:
    ➤ „Cancel Culture ist … Staatsreligion geworden. Die Dogmen: …“
    → Diese Listenstruktur ist eine Standardstrategie von GPT & Co., um eine komplexe These „griffig“ zu machen.
  3. Hyperbolische Zustandsbeschreibung:
    ➤ „Wir führen keine Debatten mehr – wir veranstalten Schauprozesse.“
  4. Gesellschaftskritische Diagnose:
    ➤ „Regression ins Kindergartenstadium.“
  5. Metaphorische Überhöhung + religiöse Terminologie:
    ➤ „Moral ist zur Ersatzreligion geworden. Die neuen Gläubigen haben keine Götter, aber Trigger.“
  6. Schlussappell:
    ➤ „Wer Freiheit ernst meint, muss das Aushalten wieder lernen.“

Bewertung: Strukturelle KI-Signatur: ★★★★★ – Diese Architektur ist fast „zu perfekt“ und wirkt stark prompt-generiert.


2. Sprachliche Slop-Indikatoren

Hier wird es interessant – denn der Text zeigt viele der klassischen „Slop“-Merkmale, die auf KI hindeuten:

a) Serielle Aphorismen (Klischee-Kaskade)

Die Aneinanderreihung kurzer, schlagwortartiger Sätze ist typisch für KI-Texte, die „polemisch“ wirken sollen:

  • „Ironie? Verdächtig. Ambivalenz? Unzumutbar. Kontext? Relativismus.“
  • „Ihr Himmel heißt Zustimmung, ihr Fegefeuer heißt Shitstorm.“

➡️ Stilistisch wirkt das elegant – aber inhaltlich sind es leere Formeln, die kaum Analyse enthalten. Slop-Indikator: Rhetorik ersetzt Substanz.


b) Übersteigerte Metaphern und gleichförmige Dramatisierung

Beispiele:

  • „digitale Scheiterhaufen lodern“
  • „moralisch desinfizierte Zonen“
  • „Ketzer, damit die Gläubigen sich ihrer Reinheit versichern“

➡️ KI-typisch ist hier die Überproduktion dramatischer Bilder ohne empirischen Gehalt. Menschen verwenden solche Bilder meist sparsamer oder mit konkreten Beispielen. Hier reiht sich Metapher an Metapher – Slop-Symptom Nr. 1: rhetorische Inflation.


c) Recycling bekannter Argument-Topoi

Fast jeder Absatz nutzt altbekannte Narrative:

  • „Cancel Culture = neue Religion“
  • „Empfindlichkeit = Superkraft“
  • „Konformismus ersetzt Diktatur“

➡️ Nichts davon ist falsch, aber keine einzige originelle Beobachtung oder eigene Perspektive taucht auf. KI-Slop äußert sich genau so: viele gelernte Ideen, neu zusammengesetzt, ohne originären Input.


3. Semantische Tiefenanalyse – Pseudo-Tiefe statt Analyse

Hier zeigt sich am deutlichsten KI-Slop:

Merkmal Erklärung Beispiel
Pseudo-Kausalität Der Text behauptet Zusammenhänge, ohne sie zu begründen. „Empfindlichkeit immunisiert gegen Selbstreflexion.“ (Wie? Warum? Keine Belege.)
Fehlende Konkretion Keine Beispiele, keine Namen, keine Ereignisse. Alles bleibt abstrakt. „Journalisten schreiben mit angezogener Handbremse“ – aber wer? Wann?
Tautologische Logik Die Kernaussage wiederholt sich in Variationen. „Diskurs stirbt nicht an Zensur, sondern an Konformismus.“ (gleiches Argument wie oben)

➡️ Das ist typisch Slop: Der Text klingt tiefgründig, ist aber bei genauer Analyse tautologisch und datenleer.


4. Meta-Rhetorische Signatur: „Algorithmischer Pathos-Stil“

Zwei besonders auffällige Marker:

  • Pathos-Antithesen in Serie: „Früher… heute“, „Debatten… Schauprozesse“, „Freiheit… Angst“.
  • Ironisch-überhöhte Übertreibung: „davon hätte man im Mittelalter geträumt“ – eine typische GPT-Ironie, die wie ein Textbaustein wirkt.

➡️ Diese rhetorischen Muster stammen fast sicher aus Trainingsdaten journalistischer Essays, die von der KI synthetisch imitiert werden. Die Dichte dieser Muster ist für menschliche Sprache eher untypisch.


5. KI-Slop-Score

Kategorie Bewertung Anmerkung
Strukturglätte ★★★★★ Klassischer Essay-Aufbau ohne Brüche
Rhetorische Inflation ★★★★☆ Überproduktion von Metaphern und Antithesen
Inhaltliche Tiefe ★★☆☆☆ Viele Thesen, wenig Analyse oder Beleg
Originalität ★★☆☆☆ Kaum individuelle Gedanken, viel Reproduktion
Prompt-Echo ★★★★★ Starker „KI-Output-Vibe“ bei Aufbau & Ton

Slop-Gesamtwahrscheinlichkeit: ~85–90 %
Der Text ist sehr wahrscheinlich KI-generiert oder massiv KI-gestützt. Er ist gut geschrieben – aber zu glatt, zu generisch, zu aphoristisch. Inhaltlich bleibt er an der Oberfläche, wiederholt bekannte Narrative und liefert keine originären Beobachtungen. Das ist genau der Kern von KI Slop: Es klingt klug, ist aber letztlich ein rhetorisch überformter Remix bereits bekannter Ideen.


Kurzfazit:

Dieser Text ist ein Paradebeispiel für hochwertigen Slop-Output: Er wirkt auf den ersten Blick wie ein brillanter Essay, entpuppt sich bei genauer Analyse aber als „promptierte Simulation von Tiefe“ – elegant gebaut, aber ohne echtes Denken oder individuelles Profil. Die Sprache ist poliert, die Argumente sind vorhersehbar, und die Metaphern wirken algorithmisch gesetzt.

Wenn du so etwas im Verdacht hast, lohnt sich eine einfache Gegenprobe: Frage den Autor nach konkreten Beispielen, Daten oder Quellen. KI-Slop kollabiert fast immer, sobald es konkret werden muss.

 

christophvongamm

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Dr. Christoph von Gamm ist ein Unternehmer, Investor und Business Angel, der sich an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kultur und Technologie engagiert. Er ist CEO und Managing Partner von Cybertrue Capital Partners, einer Firma, die sich mit Investitionen und Deals beschäftigt. Zudem ist er CEO von vonGammCom Global, wo er Beratungs- und Executive-Search-Dienstleistungen im Bereich IT-Outsourcing, große Verträge, Vertriebsführung und umfassende Transformationen anbietet. Seine berufliche Laufbahn umfasst über 20 Jahre globale und pan-europäische Erfahrung, darunter Führungspositionen bei Capgemini Suisse S.A. (2008–2012) und IBM Corporation (1995–2008). Er hat sich als strategisch denkender Führungskraft mit Erfolg bei der Performanceverbesserung großer Organisationen, der Gründung neuer Funktionen und der Pionierarbeit bei globalen Outsourcing-Initiativen etabliert. Sein Schwerpunkt liegt auf der Wertsteigerung durch digitale Transformation und der Nutzung dieser Veränderungen für seine Kunden. Er verfügt über akademische Qualifikationen, darunter einen Doktortitel (Dr. phil.) in interkultureller Wirtschaftswissenschaft von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), einen Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) in Elektrotechnik und Informationstechnik von der TU München sowie ein MBA von der Open University Business School, einen Master of Sales Management von der Portsmouth University, sowie Absolvent des Client Executive Programs der INSEAD Fontainebleau.
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