Zusammengefasst:
Das Diagramm illustriert Chinas strategische „De-Dollarisierung“ – den bewussten Shift weg vom Dollar hin zum eigenen RMB in der internationalen Handels-Liquidierung. Bis 2010 war der Dollar in fast allen chinesischen grenzüberschreitenden Zahlungen dominant (ca. 80–83 %). Seitdem hat China durch politische Maßnahmen (z. B. Aufbau des Cross-Border Interbank Payment Systems – CIPS) und bilaterale Abkommen den RMB-Anteil massiv gesteigert. Aktuelle Daten (Stand 2024) bestätigen: Der RMB-Anteil liegt nun bei über 50 % in Chinas Transaktionen, während der Dollar auf unter 50 % gesunken ist. Dies ist ein Meilenstein, da China der weltgrößte Handelspartner vieler Länder ist und sein Handel ca. 15–20 % des globalen Volumens ausmacht.Auswirkungen auf den WelthandelChinas De-Dollarisierung hat weitreichende Konsequenzen für den globalen Handel, da der USD seit Jahrzehnten die dominante Reservewährung und Settlement-Währungung ist (ca. 88 % der FX-Transaktionen, 40–50 % der Handelsrechnungen weltweit). Der Shift zu RMB und anderen Währungen ist kein isolierter Prozess, sondern Teil eines breiteren Trends (z. B. in BRICS-Staaten wie Russland, Brasilien oder Indien), der durch geopolitische Spannungen (z. B. US-Sanktionen gegen Russland) und wirtschaftliche Reformen angetrieben wird. Hier die wichtigsten Auswirkungen:1. Reduzierte Abhängigkeit von den USA und Sanktionsrisiken
- Länder wie China, Russland oder Brasilien nutzen RMB-Settlements, um US-Sanktionen zu umgehen, die oft über das dollarbasierte SWIFT-System laufen. Beispielsweise hat Russland seit 2022 seinen Dollar-Anteil in Reserven halbiert und auf RMB umgestellt. Dies schützt den Handel vor geopolitischen Risiken und fördert bilaterale Abkommen (z. B. China-Brasilien-Deal 2023 für RMB-Handel).
- Globaler Effekt: Schwächere US-Hebelwirkung. Der Dollar verliert an „Exorbitantem Privileg“ (niedrige Zinsen durch globale Nachfrage), was die USA zu höheren Defizitfinanzierungskosten zwingen könnte.
2. Förderung multipolarer Währungssysteme
- Der RMB-Anstieg (globaler Anteil in Zahlungen: von 1,1 % 2013 auf 4,8 % 2023, lokal in China >50 %) treibt eine Fragmentierung voran. BRICS-Staaten (nun erweitert um Ägypten, Iran, UAE) testen eine gemeinsame Währung oder CBDCs (z. B. digitaler Yuan). 2023 wurden 20 % der Ölhändler (traditionell „Petrodollar“) in Non-USD-Währungen abgerechnet.
- Globaler Effekt: Mehr Währungsvielfalt, aber auch höhere Transaktionskosten (z. B. Wechselkursrisiken). Der Welthandel könnte effizienter für Asien und den Globalen Süden werden, wo China 30–40 % des Handels dominiert, aber volatiler für dollarabhängige Regionen wie Europa.
3. Wirtschaftliche und geopolitische Verschiebungen
- Für China: Stärkt die Währungsinternationalisierung (z. B. durch Belt-and-Road-Initiative, wo RMB-Kredite fließen). 2024 stieg der RMB-Handelsvolumen auf 91.674 Mrd. RMB (Quartal Juni), +52 % zu 2023. Dies reduziert Importkosten und stabilisiert die Wirtschaft.
- Für den Globalen Süden: Bessere Konditionen für Rohstoffexporte (z. B. Saudi-Arabien-RMB-Swap 2023). Aber Risiken: Weniger Liquidität als beim Dollar, da RMB-Kapitalbeschränkungen hat (nicht voll konvertierbar).
- Für die USA/Westen: Potenzielle Abschwächung des Dollars (Reservenanteil: von 71 % 2000 auf 58 % 2023). Höhere US-Zinsen, schwächere Exporte und geopolitische Spannungen (z. B. Trumps Zollpläne 2025 als Reaktion). Der Handel zwischen „US-freundlichen“ und „China-freundlichen“ Ländern wuchs 2022–2023 um 5 Prozentpunkte langsamer.
- Herausforderungen: De-Dollarisierung ist langsam – der Dollar bleibt dominant (48 % cross-border Liabilities). Chinas KapitalKontrollen bremsen den RMB weiter; eine volle Umstellung könnte Jahre dauern und Finanzkrisen riskieren (wie 2015).
Übersicht der Auswirkungen in einer Tabelle
Aspekt
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Positive Effekte (für China/Globalen Süden)
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Negative Effekte (für USA/Westen)
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Globale Konsequenzen
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Handelsvolumen
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Schnellere, günstigere Settlements in RMB (z. B. +10 % E-Commerce-Handel 2024)
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Höhere Kosten durch Fragmentierung
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Zunahme bilateraler Deals (z. B. RMB-Ölhandel)
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Risiken
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Weniger Sanktionsanfälligkeit
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Dollar-Deprezierung, höhere Zinsen
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Erhöhte Volatilität, CBDC-Tests (z. B. mBridge-Projekt)
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Geopolitik
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Stärkung BRICS, multipolare Welt
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Verlust von Hegemonie
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Langsamer Shift zu Asien-zentriertem Handel
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Wirtschaft
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Kostenvorteile (z. B. RMB-Finanzierung +52 % 2024)
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Schwächere Assets
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5–10 % langsameres Wachstum zwischen Blöcken
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