Die Linke scheitert nicht an der Welt – sie scheitert an sich selbst. Tief im Inneren wissen viele Linke, dass ihre Projekte, Theorien und „Revolutionen“ nichts als heiße Luft waren. Der Arbeiter, auf den sie sich berufen, hat längst die Seite gewechselt, und ihre akademisch aufgeblähte Moraltruppe versteht weder Volk noch Realität.
Doch statt innezuhalten und sich zu fragen: Was haben wir falsch gemacht?, klammern sie sich an ihre ideologischen Trümmer wie ein Ertrinkender an einen Bleigürtel. Sie erklären ihr eigenes Versagen zur Schuld der Anderen – des Kapitalismus, der Rechten, der „falschen Bewusstseine“. Marx sprach von der Notwendigkeit, die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Die Linke aber interpretiert sich selbst ununterbrochen – und verändert dabei nichts außer ihren Twitter-Avatar.
Ihr größter Fehler? Die Hybris. Sie halten sich für die moralische Elite, für die besseren Menschen – und das macht sie blind. Blind für ihre Widersprüche, blind für ihre Fehler, blind für die Wirklichkeit. Kritik? Wird als „rechts“ abgetan. Selbstkritik? Gibt’s nicht, weil man sich ja für unfehlbar hält. Ergebnis: Ideologischer Selbstmord in Zeitlupe.
Und so produziert die Linke in schöner marxistischer Dialektik das Gegenteil dessen, was sie vorgibt zu wollen: Spaltung statt Solidarität, moralischen Größenwahn statt gesellschaftliche Erneuerung – und vor allem: ein peinliches, immer wütenderes Versagen.