München ist nicht irgendeine Stadt. München ist das Epizentrum von Wohlstand, Macht und Dauerorgasmus. Hier fließt nicht nur Milch und Honig, sondern Champagner und Weißbier aus der Zapfanlage. Hier haben selbst die Tauben Aktienoptionen und der Hund trägt ein Designerhalsband von Hermès. München ist die Stadt, in der DAX-Konzerne Schlange stehen, wo selbst die gescheiterte Wirecard-Blase glamouröser war als alles, was die Dinkeldeutschen jemals auf die Reihe kriegen.
Hier rollen die geilsten Autos vom Band, hier werden Panzer erfunden, die andere Länder nur im NATO-Katalog anschauen dürfen, Raketenwerfer, die dir den Mars aufschließen, und Biotech, das den Rest der Republik aussehen lässt wie Waldorfschule mit Homöopathie-Abschluss. Selbst die Grünen tragen Kaschmir und fahren E-Porsche, während linke Parteien hier so viel reißen wie ein veganer Metzger im Schlachthof.
Wir haben die schönsten Frauen, die feschesten Burschen, die TUM, die Nobelpreise, Grundstückspreise so hoch, daß der Rest von Deutschland dafür mehrere Generationen Inzucht in ihren Einfamilienhäusern mit Wärmepumpe auf Pump braucht. Und ja, wir haben Nymphenburg und Bogenhausen, wo ein Quadratmeter mehr kostet als das ganze Dorf hinterm Deich in Schleswig-Holstein.
Und trotzdem: aus den muffigen Provinzbuden kommt das Genöle. Die Dunkel- und Dinkeldeutschen spucken Gift und Galle. Sie hassen das Oktoberfest, weil ihre Dorffeste aus lauwarmen Dosenbier und „DJ Olaf’s Mallorca-Party“ bestehen. Sie verachten die IAA, weil sie ihre Autos bei ATU reparieren lassen. Sie rümpfen die Nase über Konzerte von AC/DC, Adele und Taylor Swift, weil in ihrer Region höchstens Andrea Berg auf der Kirmes dudelt. Sie hassen den Föhn, weil sie selbst nur Nieselregen kennen. Sie hassen das Wetter, weil Sonne bei ihnen so selten ist wie Zähne beim Nachbarn.
Und natürlich, sie hassen den FC Bayern. Klar. Weil sie selbst Vereine haben, die schon nach der ersten Runde im DFB-Pokal wieder verschwinden. Und sie hassen Grünwald, weil dort ein SUV größer ist als ihr ganzes Reihenhaus.
Doch statt ehrfürchtig auf die Knie zu gehen und zu fragen: „Liebe Münchner, wie überlebt man so viel Winning, so viel Geld, so viel Stil, so viel Sexyness auf einem Haufen? Könnt ihr uns armen Würstchen ein bisschen erklären, wie wir es besser machen können?“ – nö. Sie keifen. Sie keifen in ihren muffigen Katen mit Dreifachverglasung auf Pump, Baufinanzierungen, die bis ins Jenseits reichen, und Badezimmern, die nach Schimmel und IKEA riechen. Mit ihren langen, gelben Nikotinzähnen und dem neidzerfressenen Blick, der nach Verlierer schreit.
Warum nur? Weil sie wissen: München ist Champions League. Der Rest ist Kreisklasse.