Einst stand Daimler für technische Überlegenheit, Präzision, Stil. Heute steht der Stern für das genaue Gegenteil: für überteuerte Elektroklötze, Marketing-Sprechblasen und den verzweifelten Versuch, woke zu wirken.
Was früher Ingenieurskunst war, ist heute Haltungskommunikation.
Und was einst Zukunft bedeutete, ist heute Rückspiegel.
Die 90er: Das goldene Jahrzehnt der Selbstüberschätzung
Man wollte mehr sein als ein Autohersteller. DASA sollte die Luftfahrt erobern, Debis die digitale Welt. Am Ende war beides teure Kosmetik für ein Management, das lieber träumte als dachte.
DASA ging in EADS auf, Debis bei der Telekom unter – Verlustgeschäfte beiderseits.
Man hatte alles, um Europas Technologiekonzern Nummer eins zu werden – und gab es her, weil man sich lieber selbst feierte.
Schrempp: Der Mann, der Globalisierung mit Allmachtsfantasien verwechselte
Jürgen Schrempp war das personifizierte Übersteuern. Die „Fusion“ mit Chrysler: ein Milliardengrab mit Ansage.
Ein „Merger of Equals“, der in Wahrheit ein Crash der Kulturen war.
36 Milliarden Euro verbrannt, Ingenieurskultur zerschlagen, Reputation ruiniert.
Während Toyota leise Marktanteile gewann, fuchtelte Schrempp mit Weltkonzern-Plänen herum, als wäre er auf einem G20-Gipfel der Eitelkeiten.
Zetsche: Der Schnauzbart des Stillstands
Dieter Zetsche lächelte, moderierte, parodierte sich selbst – aber führte nicht.
Er war das Gesicht einer Ära, in der man dachte, Image könne Ingenieurskunst ersetzen.
Während Tesla mit echter Softwarekompetenz und Vision die Welt veränderte, schraubte Daimler an „BlueEfficiency“-Aufklebern und Lifestyle-Kampagnen.
Der Tesla-Anteil? Früh gekauft, genialer Move – und dann verkauft, zum Tiefstpreis.
Ein klassisches Beispiel deutscher Manager-Mentalität: lieber rechtzeitig raus, als mutig dabeibleiben.
Zetsche wollte trendy wirken – und hat damit Daimler in die kulturelle Bedeutungslosigkeit gefahren.
Källenius: Der Totengräber mit ESG-Zertifikat
Ola Källenius ist kein Anführer, sondern ein Verwalter.
Er hat Daimler aufgeteilt, weichgespült und ideologisch desinfiziert.
Heute predigt der Konzern Nachhaltigkeit, Diversität und Klimaneutralität – aber bringt kein einziges elektrisches Auto zustande, das Begehrlichkeit weckt.
Die E-Klassen-Tradition – das Rückgrat des Mittelstands – wird geopfert, um bei Davos und Brüssel zu gefallen.
Während Tesla und BYD Trends setzen, rennt Mercedes dem Zeitgeist hinterher: mit veganen Sitzbezügen, politisch korrekten Pressefotos und Autos, die aussehen wie rollende Klimaanlagen.
Man verkauft keine Träume mehr, sondern Entschuldigungen.
BMW und Tesla zeigen, wie’s geht
BMW macht Fehler, aber sie führen noch – sie haben Rückgrat, Charakter, Haltung.
Tesla denkt voraus, nicht hinterher.
Beide definieren den Takt.
Daimler dagegen stimmt nach, mit einem halben Jahr Verspätung – und nennt das dann Strategie.
Es ist der Unterschied zwischen einem Ingenieur und einem Compliance-Beauftragten.
Die traurige Wahrheit
Daimler war einmal Avantgarde – und ist heute Anpassung.
Der Konzern, der einst Motoren für Kaiser, Kanzler und Kosmonauten baute, produziert jetzt „Mission Statements“.
Innovation wurde durch Ideologie ersetzt, Vision durch Vorsicht, Führung durch Feigheit.
Man will allen gefallen – und gefällt am Ende niemandem.
Fazit
Daimler hätte das europäische Apple der Mobilität werden können – ein Symbol für technische Brillanz und Mut.
Stattdessen ist es ein Lehrbuchfall für Selbstentkernung.
Man folgt Trends, die andere setzen, und hält das für Modernität.
Doch Trendfolger gewinnen nie. Sie überleben, bis der letzte Stern erlischt.
Der Stern steht noch – aber er glänzt nicht mehr.
Er flackert, wie das Restlicht einer untergehenden Marke, die alles hatte – und nichts mehr wagt.