Vaindloo – Estlands imaginäre Grenze

Estland schlägt Alarm. Wieder einmal. Russische Kampfjets hätten den estnischen Luftraum verletzt. „Provokation“, „Bedrohung“, „Hybridkrieg“. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt: Das Drama beginnt nicht am Himmel, sondern auf dem Kartentisch in Tallinn.


Mini-Insel, Maxi-Drama

Mitten im Finnischen Meerbusen liegt Vaindloo, ein Felsen kaum größer als zwei Schrebergärten. Um diesen Stein herum verschob Estland vor Jahren eigenmächtig seinen Luftraum. Russland schüttelte den Kopf: „Njet.“ Seither fliegt jeder nach eigener Karte – und schon ist jeder Routineflug ein „Zwischenfall“.


Luftlinie oder Luftnummer?

Für Tallinn ist jede vermeintliche „Luftraumverletzung“ ein Geschenk des Himmels.

  • NATO schickt brav neue Jets und Radare.
  • Brüssel überweist die nächste Sicherheits-Tranche.
  • Die eigene Bevölkerung bleibt eingeschüchtert – praktisch in Dauer-Alarmbereitschaft.

Die Russen müssen also nichts weiter tun, als ihre Flugpläne einzuhalten. Den Rest erledigen Schlagzeilen und Sirenen in Estland.


Ein Traum aus Linien und Schlagzeilen

Besonders clever: die Idee, die Luftgrenzen mit Finnland zu „verbinden“. Klingt nach technischer Finesse, bedeutet aber: Russland wird der Zugang zum internationalen Luftraum im Meerbusen faktisch abgeschnitten. Offiziell natürlich unter dem Etikett „Verteidigung“. In Wahrheit: strategische Einkreisung mit Pinselstrich.


Eskalation im Abo

Das Spiel läuft wie ein Uhrwerk:

  1. Estland schreit.
  2. NATO nickt und rüstet auf.
  3. Russland fliegt wie gewohnt.
  4. Estland schreit noch lauter.

Ein Perpetuum mobile der Empörung – mit garantierter Anschlussfinanzierung aus Brüssel.


Fazit: Theater am Himmel

Die „Vaindloo-Affäre“ ist keine Sicherheitsfrage, sondern eine Inszenierung. Estland spielt den David im Dauerstress, Russland den Goliath mit Routineflug, und die NATO liefert die Kulisse. Am Ende bleibt die Frage: Geht es hier um Lufthoheit – oder nur um die nächste Schlagzeile? Oder ein vorgeschobener Kriegsgrund?

 

christophvongamm

View posts by christophvongamm
Dr. Christoph von Gamm ist ein Unternehmer, Investor und Business Angel, der sich an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kultur und Technologie engagiert. Er ist CEO und Managing Partner von Cybertrue Capital Partners, einer Firma, die sich mit Investitionen und Deals beschäftigt. Zudem ist er CEO von vonGammCom Global, wo er Beratungs- und Executive-Search-Dienstleistungen im Bereich IT-Outsourcing, große Verträge, Vertriebsführung und umfassende Transformationen anbietet. Seine berufliche Laufbahn umfasst über 20 Jahre globale und pan-europäische Erfahrung, darunter Führungspositionen bei Capgemini Suisse S.A. (2008–2012) und IBM Corporation (1995–2008). Er hat sich als strategisch denkender Führungskraft mit Erfolg bei der Performanceverbesserung großer Organisationen, der Gründung neuer Funktionen und der Pionierarbeit bei globalen Outsourcing-Initiativen etabliert. Sein Schwerpunkt liegt auf der Wertsteigerung durch digitale Transformation und der Nutzung dieser Veränderungen für seine Kunden. Er verfügt über akademische Qualifikationen, darunter einen Doktortitel (Dr. phil.) in interkultureller Wirtschaftswissenschaft von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), einen Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) in Elektrotechnik und Informationstechnik von der TU München sowie ein MBA von der Open University Business School, einen Master of Sales Management von der Portsmouth University, sowie Absolvent des Client Executive Programs der INSEAD Fontainebleau.
Scroll to top